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Zum
Buch:
»Die Identifikation mit der Muttersprache, der Heimatverlust oder die politische Transformation prägen unser ganzes Leben. Unaufhörlich suchen wir weiter und können uns oft des Gefühls nicht erwehren, wir seien Entsandte, die eine Aufgabe lösen müssen.« – Artur Becker
Im Herbst 2020 nahm der polnisch-deutsche Schriftsteller Artur Becker die Dresdner Chamisso-Poetikdozentur wahr, die von der Sächsischen Akademie der Künste gestiftet wurde.
Seine Vorlesungen widmete er den Themen: »Die Identität der Kosmopolen und die Rückkehr der Nationalismen« (I); »Entwurzelung und Freiheit« (II) und »Mystizismus versus Aufklärung« (III).
Unser Band bietet nicht nur den Text dieser Vorlesungen, sondern außerdem in einem »Epilog« drei weitere Texte, die Artur Becker für dieses Buch geschrieben hat, außerdem den Wiederabdruck von Artur Beckers Essay über den jüdisch-deutschen Maler Felix Nussbaum und seines großen Gesprächs mit Axel Helbig. Christian Lehnert, der die Poetikdozentur moderierte, hat seine Einleitungen zur Verfügung gestellt. Ein Anhang »Über Artur Becker« nimmt einige Themen der Vorlesungen auf und führt Beckers Erkundung seiner Lebens- in der Zeitgeschichte und der Kindheitslandschaft ebenso weiter wie seinen Dialog durch die Zeiten und Räume von den antiken Ketzern bis zu den Exilierten und ›Kosmopolen‹ unserer Zeit.
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Pressestimmen:
"Inzwischen sind fast 20 Bücher von ihm auf Deutsch erschienen, Gedichte, Romane, Essays. Wie er das pralle Erzählen mit philosophischen Exkursen verbindet, macht ihm so schnell keiner nach. Der Dichter Christian Lehnert nennt Artur Becker einen genauen und mehrsprachmächtigen Übersetzer des polnischen Denkens und Empfindens in die deutschen Sprachräume. Er vergleicht die Texte mit Vulkangestein: Immer wieder brechen geschichtliche Krater auf, und aus dem brodelnden Untergrund schießt Magma hervor. Lehnert und Becker diskutieren über Schreibantriebe, Brüche und Identitäten. ‚Man muss seine Wurzeln nicht ablegen, aber offen sein für das Land, in dem man lebt', sagt Becker. Und fordert dazu auf: ‚Lasst uns unsere europäische Identität auffrischen! Sie ist so verstaubt.'"
Sächsische Zeitung
Karin Großmann
"Um etwas Göttliches, Transzendentes, nicht identisch mit dem ‚Kirchengott' ging es auch Adam Mickiewicz. Enthusiastisch schilderte Becker, wie dieser berühmteste polnische Romantiker den wichtigen dritten Teil seines Dramenzyklus ‚Totenfeier' von März bis Juni 1832 in Dresden verfasste, in einem Haus in der damaligen Töpfergasse am Neumarkt. ‚Die Dresdner müssten stolz sein. Es ist eines der schönsten Werke der polnischen Literatur.' Ein Gedanke darin: Dass ein Totenreich existiert, das weitaus größer ist als unsere reale Welt. Es geht um die Emanzipation des menschlichen Geistes und die Kritik an einem übertriebenen Rationalismus, die sich bei Mickiewicz jedoch innerhalb der Grenzen der Aufklärung bewege. Die wahre Größe des menschlichen Geistes kommt aus dem Herzen."
Dresdner Neueste Nachrichten
Tomas Gärtner
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